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CAP ANAMUR Deutsche Not-Ärzte e.V. | Hilfe für Erdbebenopfer auf Haiti

<Haiti-Tagebuch

Haiti: Unterstützung für Petit-Goâve

Knapp 40 Kilometer westlich von Port-au-Prince liegt die Küstenstadt Petit-Goâve. Das Krankenhaus dieses Ortes hat ein Einzugsgebiet von etwa 200.000 Menschen und wurde bei den heftigen Erbeben vor rund vier Wochen stark beschädigt. Zwei der insgesamt sechs Klinikgebäude wurden zerstört: die Kinderabteilung sowie die der Inneren Medizin und der Chirurgie liegen in Schutt und Asche. Die noch stehenden Bauten sind einsturzgefährdet. Um den Menschen in Petit-Goâve dennoch medizinische Versorgung anbieten zu können, wurden Zelte vor dem zuvor 100 Betten umfassenden Krankenhaus aufgebaut. Allerdings bieten sie nur Platz für die Hälfte der Betten.

Die behelfsmäßig aufrecht erhaltene Klinik ist mehr als ausgelastet. Die akute Nothilfephase in Haiti ist abgeschlossen und nun geht es darum, die Nachsorge der Erdbebenopfer sicherzustellen. Nicht selten müssen sie nach einer Amputation prothetisch versorgt werden. Zudem kommen zahlreiche Menschen mit schweren durch Verkehrsunfälle verursachte Verletzungen. Auch Hirnhautentzündungen treten hier recht häufig auf. Unser Team versorgt in Petit-Goâve gemeinsam mit Ärzten aus der Dominikanischen Republik und Kuba tagtäglich etwa 150 Patienten stationär und ambulant.

Währenddessen kümmern sich unsere Techniker Christof Mayer und Ralf Bennewitz um die Krankenhausgebäude. Derzeit prüfen sie, welche Teile man retten kann oder ob alles eingerissen und neu aufgebaut werden muss. In jedem Fall ist hier sehr viel zu tun bis in dem Krankenhaus wieder der normale Betrieb aufgenommen werden kann. Das stellt unsere Mitarbeiter vor eine große Herausforderung. Doch viele der Menschen hier blicken positiv nach vorne und versuchen, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen. So hat eine ältere Dame unser gesamtes Team in ihr Haus in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses aufgenommen.
 
Neben der Hilfe für das Krankenhaus ist Cap Anamur auch an anderen Orten tätig: Im fünf Kilometer von Petit-Goâve gelegenen Gaston wurde ein Zeltcamp errichtet. Über 300 Familien leben hier. Viele von ihnen brauchen medizinische Hilfe, scheuen sich aber davor, in das Krankenhaus zu gehen. Deswegen besucht unser Allgemeinmediziner Mathias Lindstedt mehrmals in der Woche das Camp. Eine weitere Einsatzmöglichkeit bietet sich uns in Port-au-Prince. In einem ehemaligen Schul- und Kindergartengebäude wurde ein Auffanglager eingerichtet. Menschen übernachten aus Angst vor Einstürzen im Hinterhof. In der provisorischen Suppenküche werden zweimal täglich Mahlzeiten ausgegeben. Krankenschwestern kümmern sich um die medizinische Versorgung. Einmal in der Woche unterstützen unsere Mitarbeiter sie bei Untersuchungen und Sprechstunden. Zudem beliefert Cap Anamur dieses Lager mit Medikamenten und Lebensmitteln. Und für das zwischen Port-au-Prince und Leogane gelegene Gressier, in dem etwa 800 Familien leben, plant Cap Anamur derzeit die Versorgung mit Lebensmitteln und Planen. Denn auch hier übernachten die meisten Menschen schutzlos auf den Straßen oder in den Gärten. Dabei ist zu befürchten, dass die Regenzeit bald einsetzt.

Quelle: CAP ANAMUR Newsletter